Nachruf auf Prof. Dr. David Servan-Schreiber

Prof. Dr. David Servan-Schreiber starb am 24. Juli 2011 im Alter von 50 Jahren im Kreise seiner Familie, nach langem Kampf gegen den Krebs. Er hinterlässt Frau und Kinder.

David Servan-Schreiber arbeitete als Arzt und klinischer Lehrer auf zwei Kontinenten mit einer Professur in Pittsburgh und einem Lehrauftrag in Lyon. Er ist uns als Forscher, EMDR-Trainer und Autor gut bekannt. Sein Buch "Die neue Medizin der Emotionen" hat den Weg für EMDR in Frankreich und Kanada geöffnet. Mit dem "Antikrebs-Buch" hat er seine persönlichen Erfahrungen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und Betroffenen Hoffnung gegeben. Sein letztes, sehr bewegendes und persönliches Buch "On peut se dire au revoir plusieurs fois" erscheint im September in deutscher Übersetzung.

Mit 31 Jahren wurde bei ihm ein Hirntumor entdeckt, während er sich selbst der bildgebenden Forschung mentaler Prozesse zur Verfügung stellte. Die damalige Prognose von 6 Monaten überlebte er um viele Jahre. Bedingt durch seine Krankheit hat er sich auf einen weiten Weg gemacht. Hierbei waren ihm seine Neugier und seine Präzision als Wissenschaftler von großem Wert. Es ist sein großer Verdienst die evidenz-basierten Therapien außerhalb der Schulmedizin in verständlicher Sprache einem großen Publikum zugänglich gemacht zu haben. David Servan-Schreiber hat durch seine Arbeit in den USA, Frankreich und dem französisch sprachigen Teil Kanadas der Verbreitung der EMDR-Methode einen großen Dienst erwiesen. Weniger bekannt ist sein Engagement für Ärzte ohne Grenzen und seine humanitäre Arbeit im Irak, Guatemala, Indien, Tajikistan und dem Kosovo. Ich habe ihn persönlich als Vortragenden und Kollegen in der fachlichen Diskussion erleben dürfen und werde diese Momente nicht vergessen.

Wir verlieren in David Servan-Schreiber einen hervorragenden Forscher, einen wunderbaren Menschen, dem wir für die Erforschung und Verbreitung der EMDR-Methode viel zu verdanken haben. Er wurde am 28.7.2011 in Veulette Sur Mer beigesetzt. Wir sind in diesen Stunden in Gedanken bei seiner Familie.

Für den Vorstand von EMDRIA Deutschland,
Dr. Michael Hase

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